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Den Weiler Bina erreicht man vom Dorfzentrum aus über den Fussweg Richtung Kalpetran oder über die Strasse nach St. Niklaus. Die Siedlung liegt unterhalb der Strasse kurz nach der ersten Haarnadelkurve.

Nachdem man in Bina bereits 1905 und 1910 bei Aushubarbeiten auf je ein Grab mit Gebeinen gestossen war, entdeckte man 1948 beim Bau des «Chalet Bina» auf der Südseite der Kapelle in geringer Tiefe erneut drei Steinplattengräber. Eine C14-Datierung ergab, dass diese aus der Zeit zwischen 442 und 654 nach Christus, also aus der ausgehenden Römerzeit, beziehungsweise dem Frühmittelalter stammen. Auch noch in späteren Jahren fand man an verschiedenen Stellen menschliche Knochen, was auf ein umfangreiches Gräberfeld schliessen lässt. In Bina befand sich demnach wahrscheinlich die erste dorfartige Siedlung Grächens. Der Dorfkern auf der höhergelegenen Geländestufe hiess früher «Wildi» (Wildnis) und entstand vermutlich erst ab dem 14. Jahrhundert.

Die ersten Bewohner Grächens kamen wohl von Italien her über den Theodulpass in die Gegend von Zermatt und von dort über St. Niklaus auf unsere Bergterrasse. Das Tobel der Vispe zwischen Stalden und St. Niklaus bildete früher ein unüberwindbares Hindernis, um vom Rhonetal her nach Grächen oder ins Mattertal zu gelangen.

Nach dem Bau einer Brücke über die Schlucht der Vispe bei Stalden um 1300 war unser Gebiet von Visp her erreichbar. Man kann annehmen, dass der Weg ins innere Mattertal von da an bis zur Erstellung der ersten Holzbrücke über den Abgrund der Vispa bei Kalpetran im Jahre 1527 am Weiler Bina vorbeiführte.

Die Kernzone des Weilers mit der barocken Kapelle steht als Siedlung von regionaler Bedeutung unter Denkmalschutz. Wir können hier nicht nur traditionelle Walliser Häuser aus Lärchenholz, sondern auch die für die Berglandwirtschaft nötigen Wirtschaftsgebäude, Ställe, Speicher und einen prächtigen Stadel bewundern.



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