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Hans Josef Walter erbaute 1897 an der Stelle des aus dem Jahr 1558 stammenden «Alt-Drejerhauses» (es war eines der ältesten Wohnhäuser Grächens) die heutige «Pension Mischabel» mit dem «Restaurant Walliserkanne». Sein Sohn Eugen betrieb hier während einiger Jahre ein Wirtshaus und vermietete gelegentlich Gästebetten. Vermutlich wurde ihm die Konzession entzogen, denn am 4. April 1906 berichtete der «Walliser Bote»: «Bekanntlich gereicht eine Wirtschaft, wenn kein Bedürfnis vorliegt, den Gemeinden nicht gerade zur Wohlfahrt. Aus diesem Grunde haben unsere ehrenwerten Gemeindeväter die Errichtung einer Schenke bis auf Weiteres untersagt.»

Ein Jahr später, am 21. August, ist im gleichen Blatt zu lesen: «Auch Grächen soll sein Hotel haben. Herr Guillaume Perrig hat daselbst eines unter dem Namen «Hotel Pension Mischabel» errichtet.» Wilhelm Perrig aus Brig hatte das Gebäude gemietet und eröffnete dort eine Wirtschaft und eine bescheidene Pension. Das «Mischabel» war demnach das erste, öffentliche Gasthaus Grächens. Die Inbetriebnahme erfolgte jedoch ohne Erlaubnis der örtlichen Behörde. Ein Korrespondent beklagte sich bereits am 31. August 1907 empört, dass von einem Auswärtigen an einem Privathaus plötzlich ein Wirtshausschild angebracht wurde, obwohl man vor einem Jahr einem tüchtigen Grächner Bürger das schon zwei Jahre inne gehabte Patent entzogen habe.

Laut dem «Walliser Bote» hatten einige Gemeinderäte, im Gegensatz zum ablehnenden Beschluss des gesamten Gemeinderates, den Rekurs Perrigs aber unterstützt, so dass dieser 1907 trotzdem vom Staat eine Betriebskonzession erhielt. Er führte die Pension nur einige Jahre. Von da an bis 1925 wechselten die Besitzer und Mieter immer wieder.

Schliesslich kaufte der frühere Mieter, Wilhelm Perrig, 1925 das Gebäude und führte es erneut als Restaurant und Pension. Ab 1927 bis zur Fertigstellung des «Kurhaus Grächen»  (heute «Hotel Grächerhof») im Jahr 1934 übernahm die Familie Severin Fux den Betrieb. Die Gäste bezahlten damals bloss Fr. 7.50 für Vollpension. Ab 1935 bis zum Umbau zum Restaurant «Walliser Kanne» gab es noch mehrere Besitzer des traditionellen Gasthauses.

Der Volkskundler Otto Stettler erwähnt die «Pension Mischabel» 1928 in der Zeitschrift «Die Alpen» als ein sauber geführtes Bergwirtshaus. 1966 wurde die kleine Wirtschaft im Parterre zusammen mit der ersten Etage zum heutigen «Restaurant Walliser Kanne» umgebaut und vergrössert.



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