Der Blockbau aus Lärchenholz steht auf vier mit runden Steinplatten («Schiidblatte») versehenen Stelzen. Sie schützen das Korn vor Nagetieren. Die Bauweise auf Stelzen sorgt ausserdem für genügend Luftzirkulation und schützt den Innenraum vor Bodenfeuchtigkeit.
Auf der Giebelseite des Gebäudes befindet sich eine Art Balkon («Löüba»), wo man durch die breite Türe ins Tenn gelangt. Links und rechts von diesem sind die meist zweigeschossigen, durch Bretter vom Tenn abgetrennten Garbenräume. Zum Einbringen der Garben lehnte man eine Leiter an den Balkon, die man danach der Mäuse wegen wieder entfernte. Im Spätherbst oder Winter wurde das Korn im Tenn mit Holzdreschflegeln gedroschen.
Grächen war noch bis Ende des 19. Jahrhunderts Selbstversorger mit Brotgetreide. Man baute vor allem Walliser Landroggen (eine Winterroggensorte) an, der auch im trockenen Klima Grächens gute Erträge lieferte. Nur wer darüber hinaus noch genügend Ackerland besass, pflanzte zusätzlich etwas Gerste zu Futterzwecken oder Weizen für Weissbrot an. Letzterer brachte jedoch bloss einen geringen Ertrag.
Auf dem Gemeindegebiet standen früher ein halbes Dutzend mit Wasser betriebene Mühlen, die das Korn zu Back- oder Futtermehl verarbeiteten. In den Weilern Grächens befanden sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch eine oder mehrere Backöfen, die von den umliegenden Bewohnern benutzt wurden. Jede Familie buk bloss zwei- oder dreimal im Jahr Roggenbrot, das man im Speicher lagerte. Dort wurde es natürlich bald hart und trocken und musste mit einem speziellen Gerät, dem Brothacker, geschnitten werden.