Das prächtige, dreigeschossige Holzhaus ist eines der letzten, im ursprünglichen Zustand erhaltenen Walliser Häuser Grächens. Ein Pfarrhaus wird bereits 1487 urkundlich erwähnt. Die unterste Etage des heutigen Gebäudes errichteten die Grächner Bürger im Jahr 1692. Unter Pfarrer Franz Josef Venetz wurde es 1805 um zwei weitere Stockwerke ergänzt. In der 3. Etage entdeckt man auf der Ostseite noch zwei Fenster, die oben mit „Kielbögen“ versehen sind. Diese dürften aus dem abgetragenen Pfarrhaus aus dem 15. Jahrhundert stammen. Die ersten zwei Stockwerke haben die klassische Einteilung eines traditionellen Walliser Hauses mit Stube und Kammer auf der Südseite und Küchenraum im nördlichen Trakt. Die neun Fenster in der Südfassade der dritten Etage lassen vermuten, dass sich dort ursprünglich anstelle der Zimmer ein durchgehender, saalartiger Raum befand.
Die Wände der Wohnstube in der zweiten Etage sind mit einer kunstvollen, spätbarocken Holztäfelung ausgekleidet. Dort steht auch der runde Specksteinofen aus dem Jahr 1805. Die übrigen Wohnräumlichkeiten des Pfarrers befinden sich im dritten, das Büro und ein Gästezimmer im untersten Stockwerk.
Im Jahr 1967 erfolgte eine umfassende Innenrenovation, und 2007 führte die Gemeinde erneut eine Sanierung durch, unter anderem wurde das Steinplattendach erneuert.